Asgard / Traumfänger
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Eine Rohan Vendetta Gilde
 
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 Ozimandias

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BeitragThema: Ozimandias    Ozimandias  EmptySo Dez 12, 2010 6:48 am

Er war lange gegangen in dieser Nacht, die Füsse taten ihm weh, die Waden verkrampften sich.
Es war kalt, der Winter zog durch das Land, das er nicht kannte.
Geschützt vor den eisigen Böen, die die Nacht mit sich brachte, war er nur bedingt in dem tiefen alten Wald, durch den er langsam ging.

Die Müdigkeit schien grenzenlos.
Ozimandias Blick klebte wie immer am Boden, den Kopf gesenkt, schritt er weiter, über wurzeln, abgestorbene Äste und weiches Moss, das bereits leise knirschte, denn Eis umfing es.

Er sah nicht den hellen klaren Nachthimmel, in dem tausende und tausende Sterne hell erstrahlten..hoch über den schwarzen Baumwipfeln des Forstes.
Er sah selten nach oben oder nach vorne..gehen, nur gehen, weiter, immer weiter.
Nicht zurücksehen...

Nur nicht zurücksehen...

Oz sank an einer grossen Wurzel auf den Boden. Der Schlaf übermannte ihn... er konnte noch so weit gehen, noch so weit weglaufen. Jede Nacht brachte ihn der Schlaf zurück, zu dem was, er nicht mehr sehen wollte...was ihn schmerzte und an ihm nagte.
Jeder Traum rief das Wissen erneut empor über das, was er sich so hart erkämpft und dann wieder verloren hatte...
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BeitragThema: Re: Ozimandias    Ozimandias  EmptySo Dez 12, 2010 6:53 am

Einst lag ich unter dem Grase so kühl
Nicht stört´ mich auf ein Laut noch ein Gefühl
Wo mich nicht Strahlen trafen
Nicht Sonne noch Mond dort wo ich mich hab eingewühlt
Warum lasst ihr mich nicht schlafen?

Ich ruhte tief, überdauernd die Zeit
So fern von Hunger, Gefahr und Leid
Und begann mich sicher zu wähnen
So lag ich im herrlichen tröstenden Erdenkleid
Und trocknete mir die Tränen

So geschah´s dass ich das was ich einst war vergaß
Nur das eine von dem ich niemals genas
Lässt sich nicht aus den Träumen entfernen
Und das Sehnen lebt immer noch unter dem kühlen Gras
Zu wandern zwischen den Sternen

Ich fiel aus den Himmeln, dem Nachtlichtermeer
Ja ich fiel so tief und ich fiel so schwer
Und ich stürzte durch die Schwärze
Und ist es auch ewig und ewig und noch länger her
Trag ich doch die Sterne im Herzen

Dort lag ich zerschmettert so nackt und so bloß
So regungslos unter dem grünen Moos
Und es heilten meine Wunden
So lag ich gebettet in deinem zarten Schoß
Auf immer mit dir verbunden

Ich träumte den Himmel im nachtschwarzen Hort
Entrang meinen Lippen niemals ein Wort
Und flehte doch, mir zu verzeihen
Und alles Getier floh den einsamen schrecklichen Ort
Hörte es meine Seele dort schreien

Doch warn´s nicht die Sterne in mondheller Nacht
Die mich zu sich riefen mit all ihrer Macht
Weiß nicht woher er kam....

So bin ich in eisblauem schneidenden Mondlicht erwacht ...
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BeitragThema: Re: Ozimandias    Ozimandias  EmptySo Dez 12, 2010 7:39 am

Oz träumte oft , von Dingen, die er lieber vergessen wollte...doch nicht konnte.
Tief in seinem Inneren war es eingebrannt. Der Kampf um Freiheit...nicht die körperliche...die Freiheit seines Geistes.
Er hatte jeden Tag gekämpft, die Ketten abzulegen, jeden Tag war er etwas weiter gekommen...langsam, aber stetig.
Es hatte viele Dinge gegeben, die ihn zurückgeworfen hatten, ihn gezwungen hatten, wieder von vorne zu beginnen. Doch etwas hatte ihn angetrieben.

Die Liebe in seinem Herzen zu ihr...sie hatte alles in ihm zum Guten bringen wollen, für sie hätte er versucht, alles zu erreichen. Sich über sich selbst erhoben, um mit ihr zu fliegen...

Doch sie ging und kam nie wieder. Hinterlies ein Brennen, eine schwerer Leere.
Doch auch die Hoffnung, dass sie zurückkehren würde, irgendwann.
Als diese Hoffnung unmissverständlich eines Tages zerstört wurde, zerstörte es nicht nur Ozimandias Traum von einem Leben in Freiheit und Sorglosigkeit.
Es zerbrach sein Herz und seinen Willen.

Es brach mehr in ihm, als er hätte je in Worte fassen können - wäre er in der Lage gewesen zu sprechen.
Sein mühsam aufgebautes Ich stürzte zusammen. Und als man ihm auch noch die Basis nahm, die ihn noch etwas aufrecht erhielt...als die Wache in Randol auseinanderfiel...

Da ging er. Mit dem Gefühl der Schuld.
In der Kathetrale Randols hatte er es einst erklärt bekommen und es nicht so recht verstanden...jetzt erst wurde es ihm bewusst.

Die Götter leihen kein Pfand.
Er hatte gesündigt, sie unbewust aufgelehnt gegen das, was man ihm vorherbestimmt hatte und erhielt nun das, was er verdiente.



Doch in jener Nacht unter dem vollen Mond und den Sternen war etwas anders.
Obwohl es bitterkalt war, fror er nicht...
Es war als umschlünge ihn eine warme, unsichtbare Decke..die erst um ihn lag, dann auf seine Haut sank und ihn dann von Innen erwärmte.
Und er träumte von Sternen, hell und klar. Sie waren um ihn und er ging über dunkle Pfade hindurch, durch warmes Leuchten und Funkeln und er fühlte sich geborgen...

Als Ozimandias erwachte, war es noch immer bitterkalt, doch er fror kaum.
Eis blitzte kristallen um ihn herum in den Wurzeln, der alten Rinde der Bäume und im Moos...doch da wo er gelegen hatte, war der Boden warm...
Und das erste mal seit Wochen oder gar Monaten lächelte er unbewusst, als er sich erhob, um weiterzugehen...
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BeitragThema: Re: Ozimandias    Ozimandias  EmptySo Dez 12, 2010 8:00 am

Raphael erwachte...etwas zog ihn...

Die Endlosigkeit seines zerschmetternden Daseins in diesem Dunkel war zerbrochen.
Er war gefallen, zu tief...viel zu tief...schwerer als er sich je gedacht hatte, dass man es könnte.
Zerschmettert und zerteilt riss er ein tiefes Loch in die Hülle der Erde...zersplittert seine Hülle und in kleinste Sprenkel verteilt sein Selbst.
Unfähig sich zu rühren, sich zusammenzufügen.

Er ruhte lange und tief unter der Erde und fügte sich doch nicht zusammen, während über ihm die Erde ihre von ihm gerissene Wunde im Laufe langer Jahre selber heilte...Bäume wuchsen und vergingen...Lehm, Steine und Erde füllten das tiefe Loch, Gras und Moos wuchs darüber.

Doch in jener Nacht erwachte er...tief über ihm eine Präsenz..klar und rein...
Konnte er? Eine Hülle?
Unsicher versuchte er sich zu erheben...Kraft umfloss ihn und er schwebte empor...nicht mehr als mattes Leuchten.

Ein Mensch lag dort...blass, rothaarig und zitternd. Er schien zu schlafen...
Raphael tastete danach, mit sphärischen Schwingen..er hatte keine Kraft einen Körper zu formen...er war nicht stark genug...
Dieser Körper...er strahlte etwas helles aus und Raphael beschloss ihn als Hülle zu verwenden...
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BeitragThema: Re: Ozimandias    Ozimandias  EmptySo Dez 12, 2010 8:27 am

Oz ging immer weiter...der Wald lichtete sich bald und er stand am Hügel eines Berges.
Unter ihm erstreckte sich weites, ödes Land, umrahmt von Gebirgsketten.
Obwohl die vergangene Nacht Sternenklar gewesen war, zeigte sich der Himmel wolkenverschleiert und die Sonne schaffte es nicht sich durchzukämpfen.
Langsam trat auch die Kälte wieder mehr an ihn heran...
Er trug nur eine Leinenhose und ein Hemd, kurzärmelig.

Das Wetter schien in diesem Land wankelmütig. Vor zwei Tagen war er im Hochsommer durch dieses leuchtende Portal in einer Höhle getreten...
Er hatte gehofft, dadurch weiter weg zu gelangen.
Innerhalb des Portales hatte er sich umgesehen...es hatte matt in hellem Grün geleuchtet, er hatte versucht die Schriftzeichen zu lesen, die immer wieder aufglühten, doch sie schienen sich vor seinem Blick verbergen zu wollen.

Und er hatte nicht geahnt, dass ausserhalb des Portales die Jahre verstrichen...viele Jahre...
Als er wieder hinausging fand er sich in einer anderen Höhle wieder.
Und ging einfach weiter...
Doch es schien kälter zu sein und heute...roch es sogar nach Schnee.

Die Wärme die er in der Nacht und auch noch am frühen morgen verspürt hatte...sie war nicht mehr da. Sein Körper zitterte unwillkürlich, als er langsam den Hügel hinabstieg.
Das Land war ihm fremd...unheimlich und still schien es.
Er senkte den Blick und ging einfach weiter...immer weiter.

Tage später erst traf er auf die ersten lebenden Kreaturen. Es waren Dunkelelfen und sie hatten ihn wohl lange schon entdeckt, bevor er wusste, das sie da waren.
Er wehrte sich kaum, als sie sich auf ihn stürzten, um ihn zu fesseln und hinter sich her zu schleifen.
Er verstand ihre Sprache nicht, aber die Umstände wie sie ihn behandelten, kannte er nur zu gut und sie brauchten keine Übersetzung. Sklavenfänger.

Oz beugte sich seinem Schicksal...er war schon zu lange zurück in der passiven Rolle in die er schon hineingeboren wurde, als dass er sich über den Entzug seiner Freiheit beklagt hätte oder versucht hätte sich dagegen zu wehren.
Es war sein Los...das, was ihm die Götter oder auch dieser eine Gott zugeteilt hatten und er würde nie wieder herausfordern, sich dagegen aufzulehnen. Es endete sonst wieder nur mit diesem schrecklichen Schmerz...

Der schlimmer war, als das, was man ihm körperlich hätte antun können.


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BeitragThema: Re: Ozimandias    Ozimandias  EmptySo Dez 12, 2010 1:08 pm

Man brachte ihn zu anderen..Menschen..Elfen...die agekettet hinter einem Karren mit Decken und Fellen warteten.

Oz sah kaum auf, als sich der Zug in Bewegung setzte und eine tagelange Reise begann.
Es gab nicht viel zu Essen oder zu Trinken und auch nicht viel Pausen.
Doch er hatte gelernt sich auf Entbehrungen einzustellen und auch die vielen Meilen die er, seitdem er Randol verlassen hatte, hinter sich gebracht hatte, waren nicht mit viel Nahrung versehen gewesen.
So gab er den Treibern keinen Anlass, für ihn ihre Peitschen schwingen zu lassen, die anderen im kläglichen Trupp traf es häufiger.
Und selbst wenn es ihn traf, eher obligatorisch denn mit wirklichem Grund, ertrug er es mit zusammengebissenen Zähnen.

Sie erreichten irgendwann ein Lager, aus Zelten, Hütten...in einen Hang gebaut.
In kleineren Höhlen wurde die Ware untergebracht und am Tag darauf vom Händler begutachtet.
Sie blieben einige Zeit in dem Lager und Oz versuchte sich heimlich die Sprache verständlich zu machen, die die Treiber und Händler sprachen.
Es war vorteilhafter, wenn man zumindest grob verstand,was verlangt wurde, wenn jemand zu ihm sprechen sollte.

Irgendwann ging es weiter, angekettet hintereinander über mehrere Tage hinweg zu einer Stadt, die dunkel und finster auf einer Anhöhe thronte.
Ozimandias gewahrte aus den Augenwinkeln, dass es eine dunkelelfische Stadt sein musste, denn als sie die Brücke zum Stadttor passierten, kamen ihnen nur Drow entgegen oder überholten sie.
Oz verbrachte die nächste Nacht eingepfercht in einem Hinterhof. Er schlief unruhig, doch seit der Nacht im Wald hatte er keine Träume von Früher mehr gehabt.

Am nächsten Tag griff der Händler nach ihm, begutachtete ihn wie ein Stück Vieh und trieb ihn dann vor sich her durch die Stadt zu einem Vorhof.
Bevor er anklopfte herrschte ihn der Händler noch an
"Benimm dich ja, Rothe...."
Oz nickte nur leicht und sah auf den Boden vor seinen Füssen und wurde nervös. Seine Hände wurden schweissnass und er hoffte nur, es würden keine allzu strengen Herrschaft auf ihn warten.
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BeitragThema: Re: Ozimandias    Ozimandias  EmptySo Dez 12, 2010 1:17 pm

Er hatte eine gute Wahl getroffen...der Mensch hatte ein gutes Herz.
Seine Seele war rein und klar.

Raphael ruhte...und er konnte sich langsam sammeln.
Gebettet im Körper des Menschen, geborgen und warm.

Er sammelte seine Kräfte..es würdelange dauern, bis er sie wieder haben würde...wenn er je wieder seine komplette Macht wiedererlangen würde.
Ihn kümmerten die Gedanken des Menschen vorerst nicht...sie lagerten für Raphael wirr und ungeordnet an anderer Stelle. Es interessierte ihn auch nicht.

Er nutzte den Menschen, um zu sich selber zu gelangen.
Und um genug Kraft zu haben, um zurück zu kehren.
Er musste zurück...sich erklären.
Er war gestürzt,gestossen, fallen gelassen worden...und doch.

Es zog ihn zurück dorthin...und er würde zurückkehren.
IHN um Verzeihung bitten für seinen Fehltritt, für die Anmassung...
Doch dafür musste er erst wieder wachsen...
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